So, erst mal wieder das Vorgeplänkel, für alle die es noch nicht von Teil 1 oder Teil 2 oder Teil 3 oder Teil 4 kennen:

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Ich habe beschlossen viele Einzelteile meines Projektes für den Nähblog Contest von Stoffkontor vorab in separaten Posts zu zeigen. Es ist einfach zu viel, um alles in einem einzigen Artikel unter zu bringen. Es wäre schade drum, finde ich, denn ich gebe mir hier wirklich bei jedem Teil große Mühe. Also zeige ich halt die Bestandteile diese Woche vorab, erzähle was ich mir dabei gedacht und wie ich sie umgesetzt habe. In dem großen Ergebnis-Post am 10. November gibt es dann das Gesamtarrangement mit übergeordneten Überlegungen! Diese verrate ich vorher einfach nicht :p

MissHessen

Nochmal zur Erinnerung: Gesucht wird der schönste Nähblog Deutschlands. Im ersten Schritt wurde ein Vertreter für jedes Bundesland gesucht, ich wurde für Hessen auserwählt – also quasi der schönste Nähblog Hessens. Miss Nähblog Hessen! Die Aufgabe für die Deutschland-Wahl ist es, etwas typisches vom eigenen Bundesland zu nähen. Ich habe mich nachdem ich eure tollen Kommentare und Vorschläge durchgesehen habe, für die Gebrüder Grimm entschieden. Grimms Märchen ist mein übergeordnetes Thema, welches ich hier vorgestellt habe!
Die Gebrüder Grimm haben volkstümliche Märchen gesammelt, aufgeschrieben und in Sammelbänden veröffentlicht und so vor der Vergessenheit bewahrt und für alle zugänglich gemacht. Sie haben also Märchen nicht selbst geschrieben sondern “nur” mühevoll aus verschiedensten Quellen und Regionen gesammelt. Alle Märchen aus Grimms Sammelbänden könnt ihr hier  (http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/list) aufgelistet finden. Und nicht nur die Titel sind aufgelistet, sondern ihr könnt die ganzen Märchen (vor-) lesen!

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Ich Baumwollphobiker bin wie bereits mehrfach erwähnt, sehr über meinen Schatten gesprungen für den Nähblog Contest. Ich habe mich ziemlich weiterentwickelt und würde sagen so ein richtiger Baumwollphobiker bin ich inzwischen nicht mehr. Ich sehe ein: Auch ich kann Baumwolle verarbeiten! Ich nähe zwar immernoch lieber Jersey, aber nun ja. Manche Dinge dürfen eben NICHT dehnbar sein. So zum Beispiel das beliebte Transportmittel für Märchenprinzen: der Gaul.

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Lange stand schon so ein tolles Pferd auf meiner To-Sew-Liste, so eines wie von Frau Scheiner, auf dem meine Chaosmaus dann richtig sitzen kann. Auch ein Steckenpferd hatte ich in Erwägung gezogen, aber so ein richtiges ausgepolstertes Reittier ist halt doch irgendwie cool. Also, was mach ich? Beschließe jetzt oder nie und ein Pferd nähen zu wollen. Aus etwas festerem Stoff vom Möbelschweden für den Körper (Nein, ich finde NICHT dass es aussieht wie eine Kuh!), pinkem Cord-Rest aus meinem Bestand und – Überraschung – mal wieder Jerseynudeln. Die habe ich für die Mähne und den Schweif gebraucht.

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Der Boden von dem Tierchen ist aus dem letzten Rest noppigem Kunstleder von meiner ersten und einzigen Tasche entstanden. Ich hatte ganz schön Bedenken wegen dem Kunstleder, weil es mich ja bei der Tasche so viele Nerven gekostet hat. Aber nur eine Lage und ohne Vlies/Schabrake/wasauchimmer gings ganz gut. Schwarz-pink ist das Pferdi geworden. Um es noch ein bisschen mädchenhafter zu machen, war ich so frei ein paar Sterne drauf zu plotten. Einmal am Hals und einmal auf dem Nasenrücken. Augen und Nüstern sind genähmalte Applikationen.

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In so ein Vieh passt echt eeeiiiiniges rein an Füllmaterial! Ich habs ja befürchtet, aber es ist echt ne Masse :D
Sophia hat mir wahnsinnig geholfen. Sie hat die Füllwattefasern einzeln in den Pferdepopo gefüllt und fand es total super. Als dann der Popo zugenäht war, stand sie da, ganz entsetzt, mit Watte in der Hand und suchte nach einem Loch wo man das jetzt noch irgendwie reinstecken kann… Armes Kind. Die ganze Stopferei lohnt sich aber, denn fest gestopft kann das Kind auch drauf reiten und durch die Bude traben. Ein echt tolles Spielzeug! Sophias Beinchen sind noch ein bisschen kurz, allein kann sie noch nicht so richtig auf den stolzen Rappen aufsteigen. Aber wenn sie mal sitzt gehts los! Da wird laut “Hoppe Hoppe” gerufen und feste gehüpft. Sie liebt ihr neues Haustier abgöttisch.

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So, also, ein Pferd für die Prinzen beziehungsweise für die Hauptprotagonistin des Märchens wenn sie nicht auf die Herren der Schöpfung angewiesen sein möchte. Alternativ kann man das Tier vielleicht noch als Esel durchgehen lassen? Da gibts ja auch einige in der Märchensammlung der Gebrüder Grimm, zum Beispiel der von Hans im Glück. Dieses Exemplar hier bei uns Zuhause ist allerdings ausgesprochen hessisch. Glaubt ihr nicht??? Guckst du hier:

PFerdi

 

Wollt ihr nochmal lachen? Ich hab noch ein unglaublich schlechtes Handyfoto vom halbfertigen Pferd! Ich finde das sieht total witzig aus. Also hier ist es:

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Ich lasse das edle Ross vorbeitraben bei Kiddikram und Meitlisache und Crealopee und Plotterliebe und Sternenliebe und zur Reittierparade!
Und ich hoffe so am Schluss mal ganz doll, dass ich das allerletzte Teil heute fertig genäht bekomme und auch irgenwie Zeit zum Schreiben finde. Denn Sophia hat seit gestern Abend Fieber  und sitzt grade bei mir auf dem Schoß und kuschelt…