Esel Plueschtier Naehanleitung

Kuscheltier selber nähen: Esel-Plüschtier Anleitung

Nach Satin und Viskose habe ich mich an die nächsten “fremden” Stoffe gewagt: Aus Plüsch und Zottel von Stoffe Hemmers wurde ein knuffiger Esel, der mir und meiner Freundin einiges Abverlangte. Ich habe für euch unsere einzelnen Schritte und Tücken zum Esel nähen mit fotografiert.

Irgendwo auf meiner (noch) imaginären “Bucketlist Nähen” steht der Punkt: Zottel verarbeiten. Da gehört nun ein Haken dahinter: Bei Stoffe Hemmers habe ich mir das Burda Schnittmuster 7038 für einen Esel mitsamt nötigem Material (Zottel, Plüsch, Augen zum Aufbügeln) bestellt, und irgendwann auch geschafft zu vernähen.

Da kam die Krankheitswelle dazwischen und hat die Fertigstellung gehörig verzögert. Genäht habe ich gemeinsam mit einer Freundin, die zartes Interesse an der Nähmaschine zeigte und von mir voll eingebunden wurde. Mit so einem Kuscheltier nach Burda Anleitung das Nähen anzufangen ist doch eine ganz schöne Herausforderung. Deshalb habe ich kräftig mit fotografiert und die einzelnen Schritte festgehalten, vielleicht will ja auch mal einer von euch den Esel nähen.

Materialliste

Folgende Dinge benötigst du um den Plüschtier Esel nähen zu können:

Zuschneiden

Eine große Herausforderung für uns war, erst mal zuzuordnen, welche Teile aus welchem Stoff zugeschnitten werden müssen und wie die Strichrichtung des Fells bzw. Zottels verlaufen sollte. Ist das der Hals? In welche Richtung streichelt man den Kopf? Auf dem Bild seht ihr unsere Einzelteile. Der kleine Böbbel aus gelbem Zottel für den Schwanz fehlt da noch, und irgendwann fiel mir zum Glück auf, dass ich zu wenig Huf-Teile zugeschnitten habe. Davon braucht man nämlich 8 und nicht nur 4 wie von der Huf-Unterseite (Kreise).

Beim Zuschneiden muss man unbedingt die Strichrichtung beachten! Sonst streichelt sich das Tier am Ende nicht so schön. Es war allerdings schwierig anhand der Zeichnungen in der Anleitung die Orientierung der Teile zu erkennen. Vielleicht helfen euch da meine Fotos weiter. Streichelrichtung: von oben nach unten! Am besten schneidet man die Teile übrigens von Links zu. Dabei nur die Trägerschicht und nicht die Zottel schneiden (evtl. mit einem Cuttermesser), dann gibt es am wenigstens Fusselei, da die Zottel nicht (bzw. nur minimal) durchtrennt werden.

Esel nähen mit Zottel und Plüsch

Genäht haben wir mit der normalen Nähmaschine und nicht mit der Overlock. Beim Nähen ist es eine kleine Herausforderung gewesen, Teile aus unterschiedlichem Fell zusammen zu nähen. Langzottel mit Plüsch (kurzflooriger) verrutschte gern mal gegeneinander. Zu beachten ist auch, vor allem die langen Zottel nicht mit ein zu nähen! Wir haben beim zusammenstecken fleißig gestreichelt: nämlich die Haare von der Naht weg. Dann ging das nähen recht gut und von rechts sieht das Fell gut aus! Das fixieren mit Stylefix ging übrigens etwas nach hinten los, Stecknadeln sind die bessere Wahl.

Wir sind beim Esel nähen ein bisschen von der Anleitung in der Burda abgewichen. Zum Beispiel haben wir zuerst die Nasenlöcher und die Augen auf das Gesichtsteil genäht. Das hätte man auch bügeln können, aber damit es definitiv hält haben wir genäht. Dann haben wir die Halsteile und die Schnauzenteile jeweils zusammen genäht, je ein Bein mit einem Hufteil, und je ein seitliches Kopfteil mit einem gelben Zottelmähnenstreifen. Dann wurden der Kopf zusammen gesetzt.

Keulenschwanz

Die Ohren haben wir nach Anleitung vorbereitet. Der Schwanz ist übrigens eine Eigenkreation. Wir hatten nämlich keine Lust, am Schluss den gelben Zottel dort per Hand anzunähen wie in der anleitung geschrieben! Deshalb wurde das Zottelteil direkt an den Schwanz genäht und dann gewendet. Das war aber gar nicht so einfach und ein ganz schönes Gefummel. Ob wir da nun Zeit und Nerven gespart haben weiß ich nicht. Den Schwanz haben wir dann leicht ausgestopft mit Füllwatte und noch eine kleine Rasselscheibe mit rein gepackt. So weiß man nun immer wo der Esel ist! Aber die Scheibe gut polstern, sonst gibt es bei der nächsten Kissenschlacht ein blaues Auge und der Esel ist mehr ein Ankylosaurus mit Keulenschwanz!

Schöne Beine

Die vorbereiteten Beine mit den Hufteilen haben wir als nächstes paarweise zusammen genäht und dann mit der kreisförmigen Hufunterseite verbunden. Danach konnten die Beine schon gestopft werden! Aber vorsicht, nicht zu fest! Denn die Beine müssen noch an den Körper genäht werden und wenn man sie oben nicht gut flach drücken kann, wird das echt schwierig, alles unter den Nähfuß zu bekommen.

Körpergefühl

Je zwei Beinchen nähten wir dann an ein Körperteil. Dabei verwendeten wir den Reissverschlussfuß, da man damit näher an den Rand kam. Es war schon nicht so einfach, die gestopften Beinchen aus Plüsch freiwillig unter den Nähfuß zu bekommen. Man sollte sich auch wirklich genau an die Markierungen zum platzieren der Beine halten, sonst wird es mit der Wendeöffnung später richtig schwer. Den Keulenschwanz noch fixieren und danach setzt man die beiden Körperhälften und das Mittelteil zusammen.


Die Wendeöffnung befindet sich übrigens zwischen den Beinen am Bauch. Sicherlich gut positioniert, da es ein gerades Stück ist, was das spätere Zunähen erleichtert, aber dank der gestopften Beine auch echt anspruchsvoll. Denn diese mussten ja richtig gut fest genäht werden, aber man durfte auch nicht zu weit nähen, sonst wäre die Öffnung zu klein geworden.

Kopfarbeit

Im nächsten Schritt haben wir den Kopf in den Körper gepackt und rechts auf rechts rundum fest gesteckt. Soweit so gut. Unter der Nähmaschine war das ganze dann aber echt nicht mehr lustig. Unmöglich, dieses dicke Vieh mit den Beinen und dem Kopf im Bauch so zu positionieren, dass man den Hals rundum annähen konnte! Da war guter Rat teuer. Der rettende Einfall kam uns zum Glück: Raus mit den Beinen! Die Beine haben wir also aus der Wendeöffnung raus baumeln lassen und so konnten wir den Kopf fertig annähen.

Wendung

Die gestopften Schlackerbeine waren ja schon draussen, aber den Rest auch noch durch die Öffnung zu ziehen, hat wirklich nur knapp gepasst. Doch dann lag er da, der Esel! Was waren wir stolz: die Freundin auf ihr erstes Nähwerk, und ich auf die Freundin, die sich da wirklich durch gebissen hat.

Eselsohr

Und was ist mit den Ohren? Tatsächlich werden die erst am fertig gestopften Esel per Hand angenäht. Laut Anleitung ist die Position der Ohren übrigens halb auf dem Mähnenzottel. Doof! Wir haben sie etwas anders positioniert. Nämlich nicht halb auf dem Zottel, sondern entlang der gelben Mähne. Hier gilt der Dank dem Ehegatten der Freundin, der die Handnäharbeiten tapfer übernommen hat!

Vom süßen Kerlchen der Gattung “Keulenschwanz-Esel” bin ich ganz begeistert. Der ist so goldig geworden! Schaut euch doch mal die leicht gebogene Nase und diesen Blick an! Isser nich putzig. Auch ist das Tier größer als gedacht, wenn man es dann fertig in der Hand hält. Auf den letzten Fotos seht ihr als Größenvergleich ja meine Hand. Es ist also ein richtiges Kuscheltier zum Liebhaben!

Fazit vom Esel nähen

So schlimm ist das Vernähen von Zottel und Mähnenplüsch gar nicht! Genau wie bei meinem Kleid aus Satin und denen aus Viskose wächst man mit seinen Aufgaben und es ist ein tolles Gefühl, wenn man einen vermeintlichen Angstgegner leichter als gedacht bezwingt und ein so tolles Ergebnis auf der Couch platzieren kann! Wen die einzelnen Nähschritte im Detail interessieren, sollte mal rüber zu Stoffe Hemmers hopsen, da habe ich nämlich eine ausführlichere Anleitung geschrieben!

Hier findest du die Nähanleitung als PDF zum Downloaden

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