Abstillen Baby

Das Projekt “Abstillen mit 15 Monaten” geht in die zweite Runde. Unseren Ausgangspunkt mit Schreiattacken und Ratlosigkeit kennt ihr nun, wie ging es bisher für uns weiter? Welcher überraschende Nebeneffekt trat ein? Nun ja, also ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, dass es “schnell” gehen wird. Und doch bin ich durch einen kleinen Teilerfolg nun viel entspannter. Neugierig? Hier unsere Abstillen Tipps.

Abstillen Tipps mit 15 Monaten

Ich habe für mich beschlossen, dass ich Schritt für Schritt weiter in Richtung Abstillen gehen möchte, aber in einem Tempo, das der Kleine verkraften kann. Von Hau-Ruck-Aktionen sehe ich in unserem Fall ab. Ich glaube, wenn ich ihm die Brust von jetzt auf gleich komplett verweigern würde, würde er nur noch mehr daran festhalten wollen und es würde ihn wohl doch sehr aus der Bahn werfen. So weit ist er einfach noch nicht. Mal davon abgesehen, dass wir es auch nicht aushalten, wenn er so krass schreit. Es gibt ja “Mecker-Schreien” und “Not-Schreien”. Und bei ihm ist Verweigerung der Brust definitiv in die “Not-Kategorie” einzuordnen.

Abstillen Baby

Der Nebeneffekt: Exklusive Mama-Sophia-Zeit

Aber ein Stück weiter gekommen sind wir inzwischen. Und zwar übernimmt das abendliche Schlafanzuganziehen nun der Papa, während die große Maus und ich uns heimlich verdrücken und in den Nähkeller gehen, wo sie malt und ich nähe oder am PC arbeite. Die Große genießt diese Extra-Mama-Zeit sehr! Ein spannender Nebeneffekt war nun, dass Sophia wesentlich ausgeglichener ist, seit sie diese Extra Zeit mit mir hat. Obwohl ich gar nicht groß was mit ihr mache: wir wechseln hin und wieder ein Wort und werkeln nebeneinander her. Wobei es natürlich auch nicht die Lösung sein kann, dass Sophia nun erst gegen 20:30 – 21:30 Uhr ins Bett geht. Da müssen wir uns noch ein bisschen entwickeln. Es ist ein laufender Prozess.

Abstillen Baby

Der Papa bringt in der Zeit Alex ins Bett. Das gestaltete sich die ersten 2 Wochen so, dass er den schreienden und wild protestierenden Kerl herumgetragen hat. Es wird bei Alex recht schnell klar, ob er sich restlos rein steigert und nicht mehr durch den Papa zu beruhigen ist, oder ob er doch “die Kurve” bekommt und zumindest “ansprechbar” bleibt. Die ersten Tage brachen wir den Versuch ab, wenn der Papa nicht mehr zu ihm durchdringen konnte und ich kam wieder nach oben, er beruhigte sich sofort und ich stillte halt. Doch von Tag zu Tag wurde es in winzig kleinen Schritten besser. Doch auch jetzt nach gut 4 Wochen ist es noch so, erst nachdem Alex durch die Wohnung gelaufen ist und wirklich keine Mama findet, da akzeptiert er den Papa. Am Tag ist es übrigens überhaupt kein Problem, da lässt er sich super vom Papa (oder anderen wie z.B. der Oma) trösten.

Mein Teilerfolg: Me-Time!

Hatte der Kleine sich dann beruhigt durch das Tragen und Trösten, dann ist es an manchen Tagen und dann immer besser gelungen, dass er auch tatsächlich eingeschlafen ist. Manchmal nach 30 Minuten, manchmal erst nach 90 Minuten! Der Papa schrieb mir dann sofort eine Whatsapp und ich kam leise mit Sophia nach oben, las ihr eine Geschichte vor und brachte sie ins Familienbett zu Alex und dem Papa. Und ich? Oh mein Gott!!! ICH HATTE AUF EINMAL ABENDS ZEIT!!! Zwar wurde Alex gegen 22 Uhr wieder wach und wollte dann aber wirklich die Mama, aber bis da hin hatte ich nun beinahe täglich Abends eine halbe Std bis Std für mich allein! Was für ein unglaublicher Luxus! Ich konnte Fernsehen! Oder nochmal nähen! Oder bloggen! Oder äh aufräumen. Nun ja.

Abstillen Baby

Abstillen: Ein laufender Prozess

Inzwischen ist es so, dass Alex auf jeden Fall beim Papa einschläft, und zwar nun so zwischen 20 und 21 uhr. Gegen 22 – 23 Uhr wird er dann wach und braucht die Mama und ich stille ihn. Sophia ist zwar etwas enttäuscht, dass die Extra Zeit nun meist etwas kürzer ausfällt, wo Alex nur noch ca 30 – max 60 Minuten braucht um einzuschlafen, aber ich denke wir sind hier auf einem guten Weg – das Einschlaf-stillen ist somit ersetzt, zumindest wenn nicht ich den Kerl ins Bett bringe. Der Weg hat mir aber auch gezeigt, dass Sophia mich auch exklusiv braucht. Wie ich das sonst so umsetzen soll, ist mir zwar ein Rätsel, aber ich werde mir da was überlegen. Beide Kinder brauchen wohl exklusiv Zeit mit mir, ein echtes Dilemma.

Die nächste Stufe ist, es irgendwie zu schaffen, dass der Papa Alex nicht mehr die ganze Zeit herumtragen muss. Kann ja auch nicht sein, dass wir ihm antrainieren, dass er abends nur beim Tragen einschläft! Nee, da wäre es schön, wenn er irgendwie im Bett zur Ruhe kommt. Ich bin gespannt, ob das gelingt und wie sich das Abstillen weiter entwickelt! Vielleicht schaffe ich es ja auch mal wieder, ihn ins Bett zu bringen? Ja, ich bin gespannt, und nicht mehr total genervt. Dieses eigentlich winzige Zeitfenster mit Me-time bewirkt unglaubliches.